Die wichtigen Kleinstlebewesen bleiben im Wurmkot, nachdem
dieser den Wurmkörper verlassen hat. Obwohl die
Nährstoffzusammensetzung schwankt, erfüllt Wurmhumus alle
Voraussetzungen für eine gesunde Pflanzenernährung. In mit Wurmhumus
belebter Gartenerde wachsen Pflanzen üppiger, blühen länger und zeigen
weniger Krankheitserscheinungen. Schon geringe Mengen von 1 bis 10
Prozent bringen positive Effekte.
Wurmkompostierung reduziert das
Ausgangsvolumen auf bis zu 15%, normale Kompostierung nur auf ca. 35%.
Zudem beschleunigen sie die Rotte und verbessern entscheiden die
Qualität des Kompostes.
Würmer vermehren sich erheblich und passen sich dem Kompostsystem an.
So fühlen sich Würmer wohl:
Wer
mit Würmern kompostiert, sollte auf das Heißrotten verzichten oder das
Material zunächst separat vorrotten und dann auf den Wurmkoposthaufen
aufbringen. Würmer fühlen sich wohl in Temperaturen bis 25° Celsius und
überleben zwischen 0° Celsius und 45° Celsius. Bei höheren Temperaturen
flüchten sie. Daher Vorsicht bei frischem Rasenschnitt, da dieser
extreme Temperaturen entwickelt. Am besten stets dünne Schichten
Biomaterial aufbringen. Der Wurmkomposthaufen sollte stets feucht sein.
Die ideale Feuchte ist so hoch, daß beim Zusammendrücken der Erde in der
Faust einige Tropfen Flüssigkeit ausgepresst werden. Gegen Austrocknen
im Sommer ggf. den Komposthaufen abdecken. Ideal ist Wellpappe, da diese
überschüttet werden kann und gerne von den Würmern mit vertilgt wird.
Würmer benötigen Sauerstoff, daher sollten stets aerobe Bedingungen (mit
Lufteinschlüssen) herrschen. Kompostieren ohne Luft führt zudem zu
Geruchsbelästigung, da keine normale Rotte, sondern ein Fäulnisprozess
stattfindet. Der ideale pH-Wert liegt zwischen 6 und 7. Würmer überleben
in der Regel jedoch auch bei anderen Werten.
Wissenswertes kurz gefasst:
Es
gibt ca. 3000 Wurmarten auf der Erde, wovon 39 in Deutschland
vorkommen. Die verschiedenen Wurmarten lassen sich nicht kreuzen. Würmer
haben keine Zähne. Würmer sind keine Schädlinge, sie nehmen nur
angerottetes organisches Material auf und verwandeln dieses in
Wurm-Humus. Der Wurm hat ein Vorderteil und ein Hinterteil. Aus einem
geteiltem Wurm werden keine zwei Würmer, geteilt wird er vermutlich
nicht überleben. Würmer sind Zwitter, Selbstbefruchtung ist jedoch nicht
möglich. Junge Würmer schlüpfen aus Wurm-Kokons (Eier), je nach Art 1
bis 10 Stück. Würmer schlafen nicht, sie sind 24 Stunden am Tag aktiv.
Je nach Jahreszeit und Witterung legen einige Arten ggf. eine Ruhepause
(Kälte-, Wärmestarre) ein. Ein Regenwurm hat 5 Herzen und 6 Nieren,
besitzt ein perfektes Nervensystem, hat keine Lungen und atmet durch die
Haut. Er ist gegen Licht allergisch und ernährt sich von jeder
beliebigen, in Zersetzung befindlichen organischen Substanz,
gleichgültig ob sauer oder alkalisch. Alles was durch ihn hindurchgeht,
reichert er an. Aus eben diesem Grund gelten seine Auswurfstoffe als
hochwertiger organischer Dünger.
Kompost
Kein
anderes Tier wird besser mit organischen Abfällen fertig als der Wurm.
Regenwürmer fressen abgestorbene Pflanzen und Mineralteilchen. Sein
Verdauungsapparat ist ein perfektes chemisches Labor. Die
ausgeschiedenen krümeligen Häufchen sind fruchtbarer als alle anderen
Erdarten.